Mitra Kotte 29.10.22 moz art Stadtsaal

Mitra Kotte: Tasten, die die Welt bedeuten

Künstler*innen

Mitra Kotte: Klavier

Programm

W. A. Mozart (1756 – 1791): Sonate c-Moll, KV 457 , Allegro molto, Adagio, Allegro assai              

I. Stravinsky (1882 – 1971): Piano Sonata 1924, Moderato, Adagietto, Allegro moderato

G. Benjamin (*1960): Piano Figures (2004)

PAUSE 

F. Liszt (1811 – 1886): Sonate h-Moll

Nach dem Höhepunkt der B-Dur Sonate hat Mozart volle 6 Jahre lang keine Klaviersonate mehr geschrieben. An ihre Stelle tritt das Klavierkonzert. Die Klaviersonaten der Spätzeit sind Sonderfälle und stehen allein. In ihrer Besonderheit und Ausdrucksfülle sind sie jedoch die Krönung des Mozartschen Sonatenwerks. Sie bezeichnen seine endgültige Loslösung aus den Konventionen des gesellschaftlichen Musizierens, seinen Übertritt in den Bereich der freien, selbstverantwortlichen Kunst, ihrer Einsamkeit, Tragik und ihrer geheimnisvollen, transzendenten Schönheit. Das gilt vor allem für das erste Werk der Gruppe der Wiener Sonaten, KV 457. Diese Sonate ist ein geradezu erschreckendes Dokument der Trostlosigkeit und Verzweiflung, das die Pariser a-Moll Sonate durch seine eruptive Ausdrucksgewalt weit überbietet und in das folgende Jahrhundert der romantischen Leiden und Leidenschaften vorausweist.

Stravinskys Sonate ist ein Klangstück vom Klavier aus, und nicht für das Klavier komponiert, wie er selbst ausdrücklich betonte. Sie das das, auf bescheidene Klangmittel reduzierte, geistige Abbild des „Concertos für Klavier und Blasorchester“, dessen Elemente in ihr wiederzufinden sind. Der vergeistigten Reinheit des Klaviersatzes der Sonate entsprich das ästhetische Bild der Notation. Stravinsky verabscheute die Hilfslinien, besonders zwischen den Systemen und notierte seine Werke daher meist auf drei Systemen. Das ist zwar unpraktisch zu lesen, verbessert aber das graphische Bild. Mit seiner Sonate nähert sich der Komponist dem apollinischem Klangideal und erreicht den fernsten Punkt vom „Sacre du Printemps“.

Sir George William John Benjamin ist ein englischer Komponist zeitgenössischer klassischer Musik. Seine „Piano Figures“ bestehen aus zehn kleinen Stücken, die speziell für junge Pianisten geschrieben wurden. Die meisten bieten keine großen technischen Herausforderungen, allerdings erfordern einige ein hohes Maß an Virtuosität. Der Komponist versuchte, auf möglichst direkte und ökonomische Weise, Ideen zu präsentieren und Stimmungen einzufangen.

Die in den Jahren 1852/53 entstandene Sonate in h-Moll ragt als umfangreichstes und bedeutendstes Klavierwerk aus dem Schaffen von Franz Liszt hervor. Es hatte Jahrzehnte gebraucht, bis er sich stark genug fühlte, sich an ein Werk dieses Ausmaßes zu wagen. Die Sonate kann als Sonatensatz von symphonischem Ausmaß verstanden werden. Die einzelnen Teile gehen ohne Pause und Unterbrechung ineinander über und eine Mehrsätzigkeit ist für den Hörer nur schwer zu erkennen. Als bedeutendes Werk der Romantik gibt die Sonate von den ersten stockend absteigenden Oktaven bis zu den verklärten Schlussakkorden die Stationen eines von Sturm und Qual, von Glaube und Hoffnung erfüllten Menschenschicksals wieder. Als Spiegelung einer einzigartigen Künstlerpersönlichkeit und mit ihr der ganzen romantischen Epoche wird die h-Moll-Sonate dauernde Geltung bewahren. 

Mitra Kotte, in Wien geboren, ist als Solistin wie auch als Kammermusikerin mehrfache Preisträgerin nationaler und internationaler Wettbewerbe. Wiederholt wurde sie insbesondere für die Interpretation klassischer Werke ausgezeichnet.

In dieser Saison spielt sie unter anderem gemeinsam mit der Webern Kammerphilharmonie L. v. Beethovens Klavierkonzert Nr. 3 im Wiener Konzerthaus und tritt in der Reihe Beyond Talent im Wiener Musikverein auf. 2019 wurde sie als Start-up Künstlerin von der Jeunesse – Musikalische Jugend Österreichs verpflichtet. In der Saison 2015/16 debütierte sie bereits bei der Gesellschaft der Musikfreunde, mit einem Klavierabend im Gläsernen Saal des Wiener Musikvereins, in derselben Saison trat sie beim Liszt Festival in Raiding auf. Konzertreisen führten sie zudem in zahlreiche Länder Europas, nach Asien und in die USA. Seit 2012 studiert sie Klavier bei Martin Hughes an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien und seit 2021 MA -Kammermusik bei Stefan Mendl. Weitere künstlerische Impulse erhielt sie durch Meisterkurse bei Lang Lang, Karl-Heinz Kämmerling, Maria João Pires, Oleg Maisenberg, Robert Levin, Paul Badura-Skoda, Jacques Rouvier, Elisso Virsaladze und Bernd Goetzke.

>> https://www.mitrakotte.com/

Datum

29 Okt. 2022
Abgelaufen!

Uhrzeit

19:00

Standort

Schloss Gloggnitz Festsaal
Kirchensteig 3, 2640 Gloggnitz
Webseite
https://www.schlossgloggnitz.at